Futtermittelwirtschaft
Der Erzeugung sicherer Futtermittel kommt in der Land- und Ernährungswirtschaft eine außerordentliche Bedeutung zu. Nachfolgend finden Sie weitere Informationen zu den Standards und Normen, die von der IFTA AG zertifiziert werden.
QS - Qualität und Sicherheit
Futtermitteln kommt bei der Erzeugung von Lebensmitteln tierischer Herkunft eine besondere Bedeutung zu. Im QS-System werden die Herstellung, der Transport, die Lagerung und der Handel sowohl von Einzel- als auch Mischfuttermittel berücksichtigt. Zusätzlich existieren Anforderungen an fahrbare Mahl- und Mischanlagen.
Das QS-System verbindet alle Stufen der Herstellung, Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmittel. Beginnend in der Landwirtschaft bis hin zum Lebensmittel-Einzelhandel gibt die Systematik Anforderungen an die Marktteilnehmer vor, die sich einem dreistufigen Prüfsystem aus betrieblicher Eigenkontrolle, unabhängiger Kontrolle und dem internen Kontrollsystem der QS GmbH unterziehen.
Wenn ein Unternehmen der Futtermittelwirtschaft im QS-System zertifiziert worden ist, dann kann es diese Zertifizierung auch für eine Zulassung im GMP+-System nutzen. Voraussetzung ist die parallele Anmeldung in beiden Systemen und eine jährliche Auditierung durch eine zugelassene Zertifizierungsstelle wie die IFTA AG.
GMP+
Futtermitteln kommt bei der Erzeugung von Lebensmitteln tierischer Herkunft eine besondere Bedeutung zu. Der GMP+ Feed Safety Assurance Scheme (GMP+ FSA) ist ein niederländischer Standard zur Sicherung der Tierfuttersicherheit in allen Gliedern der Tierfutterkette und weltweit einsetzbar. Der GMP+ FSA ging aus der Forderung nach einer besseren Kontrolle der Tierfuttersicherheit hervor und umfasst alle Stufen der Futtermittelproduktion wie Herstellung, Handel, Lagerung/Umschlag und Transport.
Die IFTA AG prüft im Rahmen des GMP+ Feed Safety Assurance Scheme (GMP+ FSA) in allen Bereichen der Futtermittelwirtschaft.
Wenn ein Unternehmen der Futtermittelwirtschaft im GMP+ FSA zertifiziert worden ist, dann kann es diese Zertifizierung auch für eine Zulassung im QS-System nutzen.
Die IFTA AG ist zudem für die Prüfung der Country Notes BCN-NL1 Antibiotikafreie Futtermittel sowie BCN-DE1 QM-Milch und für die Zertifizierung nach dem „Feed Responsibility Assurance“-Modul (FRA) zugelassen.
Qualitätsmanagement DIN EN ISO 9001
Eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 hat in der Futtermittelwirtschaft eine lange Tradition. Viele Unternehmen dieser Branche wenden auch heute noch die Grundsätze der Norm an und profitieren von ihrer Umsetzung.
Die DIN EN ISO 9001 legt mit ihren Mindestanforderungen einen Rahmen für das Qualitätsmanagementsystem (QMS) einer Organisation bzw. eines Unternehmens fest. Sie ist hilfreich bei der Erfüllung von Kundenanforderungen und sorgt für Vertrauen bei Partnern. Die Einführung des QMS ist eine strategische Entscheidung für die Weiterentwicklung der Organisation und somit für eine zukunftsorientierte Absicherung.
Die DIN EN ISO 9001 folgt einem prozessorientierten Ansatz, der die einzelnen Schritte der Leistungserbringung berücksichtigt. Ziel ist die optimierte Organisation aller Prozesse, die bei der Bereitstellung von Produkten oder Dienstleistungen Bedeutung haben. Besondere Beachtung finden eine intensive Kundenorientierung und die ständige Verbesserung des eigenen QMS.
Umweltmanagement DIN EN ISO 14001
Eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001 ist für die Offenlegung von Einsparpotentialen, gerade in der Kombination mit anderen Managementnormen wie der DIN EN ISO 50001 interessant.
Die DIN EN ISO 14001 ist eine Norm zum Aufbau eines Umweltmanagementsystems. Es werden sämtliche umweltrelevanten Aktivitäten des Unternehmens organisiert. Grundvoraussetzung ist die Festlegung einer Umweltpolitik und messbarer Umweltziele, bei deren Umsetzung das Umweltmanagementsystem zum Einsatz kommt. Das Umweltmanagementsystem und die von ihm begleiteten Regularien unterliegen einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Ähnlich wie die DIN EN ISO 9001 folgt auch die DIN EN ISO 14001 einem prozessorientierten Ansatz, der die einzelnen Umwelteinwirkungen des Unternehmens berücksichtigt. Dabei systematisiert, steuert und überwacht es die ständige Analyse von Stoff- und Energieströmen oder die schrittweise Reduktion von Abfällen, Abwasser oder Emissionen.
Die DIN EN ISO 9001 und die DIN EN ISO 14001 sind als integriertes Managementsystem gut zu kombinieren. Komplettiert werden sie von der DIN EN ISO 50001 (Energiemanagement).
Energiemanagement DIN EN ISO 50001
Mit dem Erneuerbare-Energiengesetz (EEG), seiner Novelle 2012 und den dazugehörigen Merkblättern des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wurden besondere Ausgleichsregelungen für energieintensive Betriebe geschaffen. Produktionsunternehmen mit einem Stromverbrauch von mehr als einer Gigawattstunde und Stromkosten von mindestens 14 % der Bruttowertschöpfung können auf Antrag von EEG-Umlagen ausgenommen werden. Eine Voraussetzung dafür ist, beginnend bei einem Stromverbrauch von mehr als zehn Gigawattstunden pro Jahr, eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 oder eine Begutachtung nach EMAS III.
Auch im Rahmen des Energiesteuergesetzes und des Stromsteuergesetzes sollen ab 2013 nach Gesetzentwurf der Bundesregierung die Steuerbegünstigungen (Spitzenausgleich) für das produzierende Gewerbe an die Einführung von Energiemanagementsystemen geknüpft werden. Für die Gewährung des Spitzenausgleichs muss spätestens bis Ende 2015 ein derartiges System eingeführt sein und rückwirkend der Nachweis erbracht werden, dass sich die Energieintensität des produzierenden Gewerbes kontinuierlich reduziert hat. Die Energiemanagementnorm DIN EN ISO 50001 und EMAS III sind die gegenwärtig einzig anerkannten Systeme für den Nachweis bei der Antragstellern.
Sie beschreibt, welche Anforderungen das Managementsystem eines Unternehmens erfüllen muss. Dazu gehören die Planung und der Betrieb von energietechnischen Erzeugungs- und Verbrauchseinheiten. Ziel ist die Schonung von Ressourcen, aber gleichermaßen der Klimaschutz und Kostensenkungen in den produzierenden Betrieben.
Die DIN EN ISO 50001, die DIN EN ISO 14001 und die DIN EN ISO 9001 sind als integriertes Managementsystem gut zu kombinieren.
VLOG-Standard „Ohne GenTechnik“
Das EG-Gentechnik-Durchführungsgesetz (EGGenTDurchfG) regelt die Kennzeichnung von Lebensmitteln, bei deren Herstellung auf die Anwendung gentechnischer Verfahren verzichtet wurde. Seit 2009 besteht ein einheitliches Logo, mit dem diese Lebensmittel gekennzeichnet werden können. Das Logo wird im Auftrag des BMEL vom „Verband Lebensmittel ohne Gentechnik“ (VLOG) vergeben.
Die IFTA AG ist Mitglied des VLOG und für die OhneGentechnik-Zertifizierung auf allen Stufen der Lebensmittelkette zugelassen.
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